Auch die Verhinderung des Kernkraftwerkes von Wyhl mit den Bauern am Kaiserstuhl war ein Erfolg der Freiburger, zumindest ein Teilerfolg.  Immer war das Einsprechen und Mitreden der Bürgerinnen und Bürger und ihre eigene Position wichtig für gesellschaftliche Entwicklungen und die Stadtpolitik. Ich komme darauf auch deswegen zu sprechen, da im Zuge der Überlegungen zur Bewerbung Freiburgs zur Kulturhauptstadt wieder von diesem Bürgerwillen die Rede war, der dann doch die Bewerbung Freiburgs durchsetzen könnte. Das Thema ist momentan erst einmal vom Tisch, kommt aber sicher nochmal wieder!

Auch wenn Stadtspitze und FWTM beharrlich zur kulturellen und künstlerischen Entwicklung in der Stadt keine Erhebungen machen, keine Zahlen nennen, keine Vergleiche anstellen, auch wenn im Jahresbericht der FWTM  kein Wort von Kultur fällt und im Tourismusworkshop der FWTM über ein mögliches touristisches Leitbild für die Stadt kein einziger Vertreter aus den Freiburger Kunsteinrichtungen oder der der Kulturszene anwesend war, auch wenn Kreativwirtschaft in der Stadt totgeschwiegen wird und Kunst und Kultur offensichtlich kein explizites Aushängeschild der Stadt sein sollen, sondern Green City, entstanden als internationales Label, heute alle Bereiche und Broschüren der Stadt ergriffen hat: ohne die Kultur und Kunst wird die Stadt nicht erblühen, sondern trotz gepriesener Entwicklung und Preisverleihungen in den Bereichen Umwelt, Ökologie, solarer Forschung und Nachhaltigkeit verwelken wie eine Primel in der Wüstensonne.

Die Stadt und ihre Menschen brauchen die Kunst und entwickeln sich in ihrer Kultur; Kunst und Kultur sind Grundnahrungsmittel, denn immer wichtiger werden die  kulturelle Bildung und die Interkultur für ein städtisches soziales Zusammenleben.

Deshalb werden die Unabhängigen Listen auch ein breite Palette von Anträgen im Bereich der Kunst und der Kultur vorlegen, wo wir besonderen Wert legen werden auf die Förderung von allgemein zugänglichen Fonds und auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der frei schaffenden Künstlerinnen und Künstler.

Ein neues zentrales Tanz- und Theaterfestival im Sommer liegt uns genauso am Herzen wie die Förderung der Stadtteilkultur. Musik, Theater/Tanz, Film/Medien, Literatur und bildende Kunst sind Stränge einer kulturellen Basis der Wohlfühlstadt Freiburg und Magnet ihrer Anziehung für junge Leute. Wir werden versuchen, gerade diese Vielfalt in unserer Stadt zu stärken und zu verbessern und die Möglichkeiten für neue künstlerische Entwicklungen zu erschließen. Dabei vertreten wir einen breiten Kulturbegriff, in dem auch Überlegungen zu einem Haus der Kulturen oder ähnlichem und ein Mahn-Haus, eine Gedenkstätte oder ein Dokumentationszentrum für die Schrecken des Nationalsozialismus, miteinschließen werden.

Zwei Drittel der anvisierten Einnahmen aus der Bettensteuer, die jetzt die Verwaltung vorschlägt, – wir waren vor zwei Jahren schon so weit! –  würden  genügen, um alle Erhöhungsforderungen aus der Kunst und Kultur zu befriedigen, wir werden darauf zurückkommen.

Wer aufgepasst hat, weiß jetzt, dass alle Anträge auf Erhöhung  im nächsten Doppelhaushalt aus  Kunst und Kultur circa 800.000.- Euro pro Jahr ausmachen.

Ebenso werden wir versuchen, die Architekten in ihren Anträgen zu unterstützen. Ein Gestaltungsbeirat wird ja jetzt dankenswerter Weise eingerichtet, es ist dringend Zeit dafür, wenn ich mir manche Bauten hier ansehe und die zukünftigen erst!

Eine Kunstkommission steht noch aus! Die Bautätigkeiten der Stadt nehmen zu und damit auch die Möglichkeiten für Kunst am Bau. Die zukünftige Innenstadtgestaltung beim Umbau des Rotteck- und Friedrichringes mit angedachten Kunstwettbewerben verlangt nach einer Kunstkommission zur Bewertung der Kunstwerke im öffentlichen Raum und als generelle Fachinstanz in der Stadt.

Ich sage nur, St. Martin ist überall!!

Und der Sport?

Auch hier werden wir versuchen, den Breitensport zu stärken und die Spitzen zu erhalten. Wir setzen uns sehr ernsthaft und intensiv mit den Plänen für ein neues Eissportstadion und ein neues SC-Stadion auseinander und hoffen auf Synergien. Dazu gibt es unterschiedliche Standpunkte und Meinungen in der Fraktionsgemeinschaft. Wir sind für eine Halle für Skater, Inliner und besonders den Rollstuhlsport! Die Sporthalle am Berufsschulzentrum Bissierstraße wird jetzt wohl gebaut, toll, das ist ein großer Erfolg!  Sie kennen ja alle das mit dem steten Tropfen und dem Stein!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!