Es ist nicht zuletzt eine Frage des gegenseitigen Vertrauens zwischen Stadt und SC, das scheint momentan etwas angezählt zu sein! Jüngst war zu lesen: Der SC übt sich in Geduld. Das sollte er auch tun. Die vorliegende Konzeptstudie der Firma Freyler im Auftrag des SC ist jedenfalls nicht gerade dazu da, sofort eine Entscheidung herbeizuführen, sondern führt jetzt sogar dazu, dass der Gemeinderat in großer und seltener Eintracht seine Bedenken an den darin enthaltenen Bauabschnitten und Zeitfenstern aüßert und der Verwaltung jetzt grünes Licht geben wird für ein sogenanntes zweistufiges Verfahren, das sich noch einmal intensiv um den Um- und Ausbau des Stadions am vorhandenen Platz kümmern und neue Vorgaben erarbeiten wird. Damit wird das ganze Verfahren inklusive der Entscheidungen des Gemeinderats über den endgültigen Standort in die Nähe der nächsten Wahlen katapultiert, was die Entscheidung sicher nicht leichter machen wird. Hier muss man dem SC Vorstand und meinem Namensvetter eine gewisse Brachialtaktik attestieren, auf welche die Gemeinderäte jetzt reagiert haben. Dem Gemeinderat jedenfalls kommt es nicht ungelegen, sich jetzt noch nicht endgültig positionieren zu müssen, auch wenn es bei den Hirschmatten alle getan haben. Diese  Zeit bis zur nächsten Runde sollten wir Gemeinderäte und der SC  nutzen. Es könnten weitere Informationen eingeholt werden, Gespräche mit anderen Städten geführt werden, die Stadien gebaut oder Stadien umgebaut und Konzepte entwickelt haben und vor allem die Freiburger Bürgerinnen und Bürger sollten in Diskussionen über  ihr Stadion eingebunden werden. Ansätze zu diesem FußballDialog, der alle Betroffenen miteinschließen sollte, also Fans, Anwohner, Spieler, Vorstand, Politiker und andere interessierte gesellschafliche Gruppen, gibt es ja schon lange, das könnte ein Freiburger Weg werden zur Lösungsfindung.

Jüngst erreichte uns nun die Stellungnahme der Suporters Crew Freiburg als dem größten unabhängigen Fanzusammenschluss in der Freiburger Fanszene. Genau die Anliegen, die in diesem Schreiben zum Ausdruck kommen, sollten Themen sein der nächsten Wochen und Monate in weiteren Diskussionen um die Einzigartigkeit des Freiburger Fußballs und deren Erhaltung, aber auch um die geforderte Wirtschaftlichkeit und deren Erreichbarkeit.

Die unabhängigen Listen werden in jedem Fall diese Entwicklung positiv begleiten und sich für die beste Freiburger Lösung einsetzen. Die war und ist unserer Meinung nach ein Ausbau am vorhandenen Platz mit allen Möglichkeiten, die es braucht und die jetzt nochmal hoffentlich deutlich verändert ausgelotet werden, sowohl was die Zeit als auch was die Kosten angeht. Wir sind gespannt auf die neuen Berechnungen und dann auf das Konzept des Ausbaus, denn ohne finanzielles Konzept, kann es keine Entscheidung und keinen nötigen Ausbau geben.

Atai Keller