Der eine Colombino, der andere theatro. Der eine hat wohl schon laut Badischer Zeitung vom Montag über eine Verlegung des Palazzos an einen neuen Standort nachgedacht, das Güterbahngelände, gar nicht schlecht im Sinne einer neuen Erreichbarkeit, wenn der Ring einmal gesperrt ist und wir dann den Autoverkehr dort eher mildern wollen als erhöhen und auch im Sinne einer neuen Innovation des Projektes in einer neuen Umgebung. Warum also muss dieser Palazzo gerade jetzt weitere 5 Jahre mit Festvertrag vergeben werden, wenn wir das 10 Jahre lang jährlich entschieden haben. Sicher, eine gewisse Planungssicherheit ist für jeden Veranstalter wichtig, aber das Palazzo ist kein Wurststand und auch mit dem Weihnachstmarkt nicht zu vergleichen. Eine FestVergabe für 5 Jahre ist nicht im Sinne unserer Stadtentwicklungs- und Stadtgestaltungsmaßnahmen am Ring, die wir erst in den nächsten Jahren auf den Weg bringen wollen und dafür einen öffentlichen Raum brauchen, der nicht 2  Monate im Bereich des Colombiparks eine Vorfestlegung aufweist, die übriges auch dem Museum für Ur und Frühgeschichte ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Dorn im Auge ist und Unruhe in den Park und in die Nachbarschaft bringt, wie jüngste Nachfragen ergeben haben.  Die aufgeblasenen neuen Kriterien in der Vorlage für die künstlerische und kulinarische Leistungsfähigkeit des zukünftigen Palazzos rufen eigentlich neben der künstlerischen Jury auch nach einer kulinarischen Jury, die in Form von Vorkosten der angerichteten Speisen am besten gleich im Colombi-Hotel ihr Urteil fällt. Laut Augenzeugen sollen dort die Köche des Hotelbetriebs in den letzten Jahren schon eigene unverwechselbare Praktiken der Ringüberquerung mit Speisetabletts entwickelt haben!!  Spass beiseite! Die Unabhängigen Listen sind – wie dargelegt – für eine kürzere Vertragsabschlussdauer, nämlich für 3 Jahre und für die Überprüfung anderer Standorte durch die Verwaltung, die dem Gemeinderat vorgelegt werden sollen.

Atai Keller