Jetzt ist es also doch noch wahr geworden, was sich viele Freiburger erhofft haben. Freiburgs ältestes Lokal hat seine schwingenden Türen wieder eröffnet. Der alte Flair, Holz und Kachelofen, Theke und Kachelörtchen, sie sind  zurückgekehrt. Dort, wo früher so mancher Ratsherr, manche Ratsherrin, nach geschlagener Gemeinderatsschlacht seine Zuflucht gesucht hat, dort wo Alfred Kalchthaler und andere jeden Montag mit seinen Freien Wählern anzutreffen war, wo so mancher Plan ausgeheckt wurde, da sind jetzt die ermatteten Weihnachtsmarktbesucher/innen anzutreffen. Nur bis Weihnachten, so heißt es, soll die alte Gaststube offen sein, dann wird sie mit denkmalpflegerischer Hilfe abgerissen oder ausgebeint wie das gesamte historische Haus. Was will uns diese befristete Lokalöffnung eigentlich sagen? Natürlich, dass  dort wieder ein Lokal hin muss, kein Laden oder eine soundso vielte Boutique, es muss ein neues Ratsstüble oder eine neue Ratsstube sein, mitten im Herzen der Stadt, für Freiburger/innen und Touristen und auch für……Stadträte/innen (!), gleichermaßen als historische Attraktion und als kulinarischer Zufluchtsort. Die sind nämlich rar, mitten in der Stadt.

Atai Keller
Stadtrat der Kulturliste