Anders in Freiburg! Stadtverwaltung, FWTM und Aurelis spielen auf dem ehemaligen Güterbahngelände Monopoly und die Kultur bleibt auf der Strecke. Im Bebauungsplan für das Gelände soll nun eine kulturelle Nutzung der Hallen ausgeschlossen werden, da die Existenz der badischen Flüssiggas GmbH in der Nachbarschaft dies nicht zulässt. Ein von der Aurelis in Auftrag gegebenes Gutachten besagt, dass ein Abstand von max. 126 m nötig ist, um erst dann kulturelle Veranstaltungen mit Menschenansamm-lungen möglich zu machen.
Die Lokhallen aber sind nur 80 m davon entfernt. Die vorhandene Wohnbebauung genießt dabei Bestandsschutz. Es gibt jedoch ein weiteres Gutachten der Lokhallenbetreiber, das kommt zu ganz anderen Schlüssen, zu niedrigeren Abständen und vor allem zu Maßnahmen, die eine Koexistenz zwischen der Flüssiggas GmbH und den Lokhallen zumindest auf Zeit möglich machen. Auch das Regierungspräsidium äußert sich in diese Richtung.
Ein geplanter neuer Gleisanschluss für die badische Flüssiggas GmbH lässt erahnen, dass diese ihren Vertrag bis 2026 erfüllen will. Bis dahin jedoch können und sollen die Lokhallen in ihrem Konzept zwischen Kreativgewerbe und kulturell/künstlerischer Nutzung nicht warten; schon sind Gewerbebetriebe aus der Kulturwirtschaft in die vorbildlich und preisverdächtig sanierten Seitenflügel der Lokhallen eingezogen, die Hallen schreien akut nach Sanierung. Die Betreiber stehen dafür bereit. Die Lokhallen als Kultur- und Kreativzentrum sind ein denkmalpflegerisches Juwel und eine innovative Herausforderung für die Kulturstadt Freiburg. Die Chance ist einmalig!
Atai Keller
Stadtrat der Kulturliste in der UL-Fraktion