Es waren keine guten Nachrichten, die am vergangenen Wochenende nicht nur innerhalb Freiburgs, sondern deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgten: Mehrere Freiburger Diskotheken verwehren Flüchtlingen den Eintritt, um – so zumindest die Begründung – sexuellen Übergriffen und Gewalt vorzubeugen.
Die Unabhängigen Listen verurteilen sexuelle Übergriffe aufs Schärfste. Sie müssen verhindert werden, ein entschiedenes und wirkungsvolles Entgegenwirken sieht allerdings anders aus. Das Phänomen sexueller Übergriffe und Gewalt ist leider kein Neues und vor allem Keines, das nur geflüchteten Menschen zuzuschreiben wäre.

Für das Handeln Einzelner eine ganze Gruppe von Menschen, in diesem Fall die Flüchtlinge, verantwortlich zu machen, ist diskriminierend und trägt keineswegs zur Lösung des Problems bei. In diesem Zusammenhang sind auch die Aussagen des Oberbürgermeisters zu kritisieren, der die Taten ohne Grundlage Männern aus den Maghreb-Staaten zuschreibt. Die Clubbetreiber müssen sofort von dieser rechtswidrigen Maßnahme Abstand nehmen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft von ihren Diskotheken auszuschließen und Lösungen anstreben, die einzig und allein die Täter treffen.
Sowohl sexistische Übergriffe in Clubs und Diskotheken als auch rassistische Türpolitiken sind schon länger ein Problem. Die neuerlichen Berichte offenbaren aber ein Ausmaß, das die Verantwortlichen zum entschiedenen Handeln drängt: „Wir müssen zum einen Strategien finden, mit denen sexuelle Übergriffe und Gewalt effektiv verhindert werden können, ohne damit einen pauschalen Generalverdacht über alle Flüchtlinge zu verhängen.

Der von der Stadt initiierte Runde Tisch ist dabei eine Möglichkeit, gemeinsam mit den Clubbetreibern nach Lösungen zu suchen. Zum anderen müssen wir uns noch stärker für eine offene und tolerante Stadt einsetzen, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben“, erklärt Michael Moos, Fraktionsvorsitzender der UL und Stadtrat der Linken Liste – Solidarische Stadt, nun die notwendigen Konsequenzen, die aus Sicht der Unabhängigen Listen aus den Berichten des vergangenen Wochenendes gezogen werden müssen.

Michael Moos / Atai Keller / Irene Vogel
Fraktionsvorstand