Freiburg verfügt über eine Vielzahl zum Teil hochrangiger Kunstwerke im öffentlichen Raum, teils in städtischem-, teils in Landesbesitz. Sie verlangen stetige Pflege und Fürsorge. Vor allem fehlt es aber an einer adäquaten öffentlichen und werbewirksamen Darstellung. Betrachter, ob Einheimische oder Touristen, fragen nicht nach den Besitzverhältnissen, sondern möchten Informationen erhalten. Deshalb muss dringend eine enge Kooperation der Kunstkommission mit den Verantwortlichen des Landes beginnen. Und es helfen nicht Einzelaktionen, ein paar Beschriftungstäfelchen, Klein-Klein-Diskussionen über einzelne Kunstwerke.

KULT fordert ein wirksames, zukunftsfähiges Gesamtkonzept für die Kunst im Öffentlichen Raum – das auch Geld kosten wird. Dazu gehören z.B.:

  • eine zentrale Datenbank, in der alle Kunstwerke erfasst sind (mit Zustandsbeschreibungen und Verbleibvermerken);
  • eine attraktive Homepage;
  • APPs mit Erläuterungen und Rundgängen für Interessierte;
  • einheitliche Beschriftungen an jedem Kunstwerk.

Darüber hinaus bedürfen Stadterweiterungen ebenso wie exzeptionelle Einzelkunstwerke besonderer Aufmerksamkeit:

KULT fordert für den nun geplanten neuen Stadtteil Dietenbach, dass sein Gesamtbild hohen ästhetischen Ansprüchen genügt und auch ein Kunst-Konzept beinhaltet.

KULT erwartet die überfällige Rückführung des abgetragenen Wandbildes (ehemalige Theaterfassade) von Horst Antes in den öffentlichen Stadtraum.

Grundsätzlich müssen künstlerische Konzepte müssen bei öffentlichen Bau- und Gestaltungsvorhaben bereits früh in die Planung einbezogen werden. Dafür ist eine bindende Verpflichtung erforderlich.

KULT fordert die Erneuerung der früher gültigen, von Bund und Land weiterhin praktizierten Kunst-am-Bau-Richtlinien: Bei großen Baumaßnahmen müssen 0,5 %, bei kleineren bis zu 1,5 % der Bauwerkskosten für Kunst am Bau eingesetzt werden.

Zum künstlerischen Profil und Stadtbild zählen auch die Arbeiten der „Street Art“. Die Stadt hat dafür bislang 14 „legale Flächen“ ausgewiesen. Alles anderen Orte werden automatisch illegal. Es besteht die Chance, durch weitere Freigaben (beliebter Stellen) einer wichtigen Nachwuchsszene mehr Raum zu geben – und zugleich auch enorme Sanierungskosten einzusparen.

KULT schlägt vor, die Mauerflächen am Dreisam-Ufer weiträumig für Künstler, die mit der Sprühdose arbeiten, frei zu geben.