Freiburg – eine Stadt in geografischer Einmaligkeit zwischen Schwarzwald und Rheingraben
Die Universitätsstadt Freiburg liegt unmittelbar an den Ausläufern des Schwarzwaldes, der mit seinen dunklen tannenbewachsenen Hängen die landschaftliche Idylle fast mitten in die Stadt trägt. Am Schlossberg stoßen wunderschöne Fernwanderwege an die Innenstadt, eine Stadt mit sehr vielen Potentialen, doch heute stehen im Mittelpunkt der politischen Diskussionen der Verkehr und die Mobilität.
Zwei überregionale Straßen kreuzen die Stadt: die B3 von Norden nach Süden und die B31 von Westen nach Osten. Doch die Entscheidung aus dem Jahr 1974 die B31 an die A5 vollanzuschließen und nördlich und südlich der Dreisam Zubringerstraßen anzulegen, weist sich als folgenschwerer Fehler aus – wie viele verkehrspolitische Entscheidungen in dieser Zeit, die in der Euphorie „großer“ Lösungen für den Autoverkehr leider auch in vielen anderen Städten getroffen wurden. Die Stadtmitte und das Dreisamtal entwickelten sich zu einem Verkehrsknotenpunkt. Die neueste Planung, die Hochstufung der B31 zu einer weiteren Autobahn – A860 – mit mehreren Vollanschlüssen im Zentrum der Stadt ist eine weitere Verkehrsentwicklungsmaßnahme, die noch folgenschwerer für die Stadt und die Region sein wird. Wir finden, dass diese ungeheure Planung im großen Widerspruch zu den vom Gemeinderat 2009 unterzeichneten ‚Aalborg Commitments: Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg’, steht.
Wir müssen uns verpflichten, auch in Freiburg, auf kommunaler Ebene die Verkehrswende voranzubringen. Die Stadtplanung und die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2040 muss mit neuen und innovativen Mobilitätsstrategien weiterentwickelt werden. Eine verbesserte Mobilität bringt weniger statt mehr Verkehr, hilft der Gesundheit, der Umwelt, dem Klima und unserem kulturellen Erbe zum Nutzen aller.
Wir setzen uns ein für:
- eine qualitätsvolle Stadtentwicklung und Stadtgestaltung mit Erhalt und Einbeziehung des baukulturellen Erbes
- eine nachhaltige Entwicklung von Freiräumen mit einer umfassenden Verbesserung von fußläufigen Verbindungen
- ein komfortableres Streckennetz in der Stadt und mehr überregionale Verbindungen für die wachsende und schneller werdende Flotte der Fahrradfahrenden
- dass der „Wirtschaftsfaktor Straße“ ernstgenommen wird, im Hinblick auf die regionalen Handwerker, die neben den Versorgern und Rettungsdiensten als Teil des innerstädtischen Gesellschaftslebens im Stau stehen
- Ausbau von Carsharing und ÖPNV, verbunden mit einem überregional kostenlosen ÖPNV an Wochenenden
Gabi Dierdorf, die kulturelle ‚Verkehrsexpertin’ der Kulturliste 😉
Fotos: Gabi Dierdorf
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