Rede zum Wahlkampfauftakt von Atai Keller

Liebe Gäste , verehrte Freundinnen und Freunde, zuallererst ein Dank an alle Helfer und Helferinnen und an alle Aktiven, an alle Kandidat:innen, die diesen Wahlmapf in den nächsten Wochen mitgestaltet haben und mitgestalten werden.

Das fängt an diesem Abend an und setzt sich in vielen eigenen Veranstaltungen und Ereignissen fort. Leider ist der Flyer und sind die Plakate noch nicht aus dem Druck zurück, zuviel Arbeit, aber einen kleinen Eindruck habt Ihr ja schon einmal! Die Kulturliste hat in ihrer zwanzigjährigen Geschichte noch nie einen solchen Wahlkampfauftakt hingelegt und deswegen bin ich zuversichtlich, dass diese Wahl für uns etwas besonderes werden wird. Ja, ich bin mir sogar sicher, dass die nächsten Wochen für viele von uns neue Erkenntnisse über Offenheit, Solidarität, Transparenz und kommunale Politik bringen werden, eine sozusagene nie dagewesene Offenbarung. Da wird uns das Thema Tunnel auch nicht aus dem Gleichgewicht bringen, es ist die schwierigste Entscheidung der jüngsten kommunalen Geschichte, eigentlich schon gefallen, aber eigentlich auch nicht. Denn wenn der Widerstand gegen dieses Mammutprojekt weiter wächst, wird das nicht ungehört bleiben  in Berlin. Da setzen wir im Moment noch auf die individuelle Entscheidung unserer Knadidat:innen.

Das Chilli-Magazin titelt ihre Wahlausgabe mit „ Sturm aufs Rathaus“ und meint wohl uns alle, alle Listen, die sich anschicken, ihre Kandidat:innen ins Rennen um die begehrten 48 Plätze zu schicken. Wir wollen mindestens zwei bis drei von diesen Plätzen. Und wir können das auch begründen. Die kulturelle Frage wird unser zukünftiges Leben entscheidend beeinflussen. Also stürmen wir energisch in den nächsten Wochen in der Innenstadt und in den Stadtteilen, stürmen wir aber auch gegen alle rechtsradikale Tendenzen in diesem Wahlkampf und zeigen wir klare Kante gegen rechts. Was stachelt uns so an, könnte jemand fragen, ja es ist der frische Wind , der kräftig durch die alten Gemäuer weht. Es ist der begonnene Transformationsprozess, der uns erreicht hat und den wir in Gang gesetzt haben, und an dessen Ende neue Wege, neue Formen und vor allem neue Gesichter stehen werden.

Wir rufen hiermit eine Raumoffensive für Freiburg aus, Raum für jeden Bereich, der für uns und unsere kreative Stadtgemeinschaft wichtig ist. Raum für Arbeitsräume, wir meinen damit mehr Ateliers, Probebühnen und Proberäume und Werkstätten, wir meinen Entfaltungsräume, Freiräume, Anerkennungsräume und Möglichkeitsräume, schlichtweg die Öffnung der Stadt in die Richtung ihrer Bürger:innen und damit natürlich auch neue Verkehrs- und Mobilitätsräume und damit neue Treffräume und Veranstaltungsräume und Rückzugsräume und neue Wohn, Gestaltungs- und Aufenthaltsräume. Damit bewegen wir uns im Feld der ökologischen Wende und damit wäre es klar alles ist Kultur, aber Kultur ist nicht alles.

Die Stadtspitze kennt das Wort Kulturpolitik leider nur in eingeschränktem Sinne, es wird getan, was sich anbietet, keine eigenen Initiativen in der Kultur, es wird verwaltet und nett geschaut. Es werden keine Akzente gesetzt, die Kultur ist kein gefördertes Aushängeschild der Stadt, das muss anders werden und dazu brauchen wir einen eigenständigen Kulturbürgermeister, der Kultur als erste Aufgabe hat und vielleicht das erste Mal aus der Mitte der nicht etablierten Parteien gewählt wird. Die Haushaltsberatungen sind nur deswegen so gut gelaufen, weil die Mehrheit des Gemeinderats nach vielen Beratungen und Gesprächen eine aufgeschlossene Haltung zu den gestellten Kulturanträgen hatte.

Liebe Freundinnen und Freunde, wir freuen uns sehr, dass Ihr alle hierher zu uns gekommen seid, um mit uns den Kommunal- Wahlkampf 2024 zu eröffnen. Wir wollen Euch nicht enttäuschen, wir sind angetreten, mit dem Ernst der Politik auch immer das  Lebendige zu verbinden. Wir haben in der Vergangenheit die etalblierten Einrichtungen der Stadt als Säulen der Kultur unterstützt und voran gebracht, wir waren immer um den sozialen Ausgleich bemüht und mit als erste beim Dokumentationszentrum dabei, und haben die besten Kontakte in die freie Szene der Musik, Bildenden Kunst, der Literatur, der freien Medien und im freien Theater- und Tanzbereich. So sind wir klar auch bei den neuen Initiativen der Nacht- ,der Club- und der RaveKultur mit im Boot. 

In diesem Sinne lasst uns starten, go go go!