Die „Arbeitsgemeinschaft Stadtbild“ und Stadtrat Atai Keller fordern Untersuchungen.

Das aus fünf Häusern bestehende Ensemble des denkmalgeschützten Ratsstübles in der Universitätsstraße und der Rathausgasse soll im Januar abgerissen werden. Auf diese Lösung hat sich wegen irreparabler Bauschäden Eigentümerin Martina Feierling-Rombach mit dem Baurechtsamt der Stadt geeinigt. Doch nun regt sich Protest: Die Arbeitsgemeinschaft Stadtbild will auf Kosten des Vereins Denkmalpflege einen eigenen Gutachter ins Ratsstüble schicken. Stadtrat Atai Keller (Kulturliste) fordert eine Begehung des Objektes in der Freiburger Altstadt mit Experten: „Ich will genau erklärt bekommen und mit eigenen Augen sehen, warum das Gebäude nicht mehr zu retten sein soll.“

Die Debatten um die Zukunft des Ensembles laufen schon seit rund acht Jahren – unzählige Expertisen wurden erstellt. Für Statiker, die das durch Absenkungen beschädigte Haus untersuchten, macht eine Rettung des Gebäudes keinen Sinn. Doch die Arge Stadtbild und ihr Vorsitzender Hermann Hein wollen sich nicht mit dem Abriss abfinden. Das Ratsstüble sei ein wichtiges Kulturdenkmal. Hein hofft, dass die Eigentümerin einer weiteren „neutralen Überprüfung“ zustimmt. Stadtrat Atai Keller fordert ebenfalls ein transparentes Verfahren. „Wenn man so lange nichts für ein Haus tut, dann ist klar, dass es verfällt“, sagt Keller. Er wünscht sich eine öffentliche Begehung mit den Gutachtern.

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Sa, 14. November 2015