Kategorie: Reden im GemeinderatSeite 1 von 2
Rede von Atai Keller zur Musikschule – Juni 2023 Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Buchheit, lieber Herr Hollweg, liebe Kolleginnen und Kollegen, zwei kleine Beispiele…
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Bürgermeister/inenBank, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Vertreter/innen der Verwaltung, liebe Zuhörerschaft, ich möchte ein Zitat von Paul Klee an den Anfang meiner…
Trotz einiger erfolgreicher Erhöhungen von kulturellen Einrichtungen in der 2.Lesung durch eine gemeinderätliche Mehrheit, über die wir uns alle wirklich freuen können, – einige sind Cirona-bedingt, andere sind…
Rede von Atai Keller im Gemeinderat/28.7.2020zu den Vorlagen: G20/180, G20/179, G20/155 Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Kulturbürgermeister Ulrich v. Kirchbach,liebe Kolleginnen und Kollegen, An den Anfang meiner Ausführungen…
30.06.2020Von Atai Keller Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerschaft, ein Merkblatt für Straßenkunst und Straßenmusik aus den 80er Jahrern, seit 2004 nicht mehr verändert und nicht…
30.06.2020Von Atai Keller Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist eine umfangreiche und lesenswerte Vorlage, welche die FWTM hier entwickelt und vorgelegt hat. Ich möchte allen…
Rede von Stadtrat Atai Keller zum Theatervorplatz und seiner zukünftigen Gestaltung
in der Sitzung des Gemeinderats am 17.11.2015 (Drucksache G15/199)
Es ist wahrhaft eine unrühmliche Geschichte um den Theatervorplatz und seine Erhaltung und Sanierung im Zuge der Gesamtplanung des Platzes der alten Synagoge. Der ursprüngliche Siegerentwurf der Büros Rosenstil überplante beide Plätze in einem Entwurf und sah zwei Wasservorhänge links und rechts entlang der Aufgänge als ein zusätzliches Wasserelement für die gesamte Platzgestaltung vor. Die Bauverwaltung kappte diese Planung aus Spargründen ohne jegliche Vorstellungen, wie es dort nun aussehen sollte. Die Theaterleitung versäumte es damals, sich gegen diese Umplanung auch öffentlich oder wenigstens im Dialog mit Gemeinderäten zu wehren. Ab da erklärt die Bauverwaltung plötzlich, der Theatervorplatz gehöre in die planerische Hoheit des Theaters. Das tat die Bauverwaltung jedoch nicht aus Liebe zum Theater, das wäre ja schön, nein, es sollte einfach Geld gespart werden. Den Auftrag, den Platz zu gestalten machte sich dann das Theater zu Eigen und pflanzte munter seine eigene Gardening-Welt auf die Grünflächen, die jetzt aus zu wuchern drohen. Über die momentane Gestaltung der Grünzonen kann gestritten werden, über deren Ästhetik noch mehr, aber eines ist klar: Zukünftig geht es hier um eine verbesserte Aufenthaltsqualität auf einem Theatervorplatz, der als Platz einerseits ein Teil des Ganzen ist und andererseits aber auch eine eigene vielleicht sogar künstlerische hat.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Ausblick, Rückblick, so heißt es auf unserer Einladung und daneben blickt ein Kunst-Auge wach und klar – nur von ein paar Schlieren betrübt – in die Zukunft. Ich will das nicht weiter deuten, schon gar nicht in fünf Minuten, nur eines ist klar, wachsam bleiben ist sicher für uns alle ein Gebot der Stunde und es wäre schön, wir könnten auch noch den Durchblick für das nächste Jahr hinzufügen.
Rede zum Jahresauftakt der UL am 16. Januar 2014
Sehr geehrte versammelte Gäste,
liebe Freundinnen und Freunde,
ich spreche hier für die Kulturliste und beginne mit zwei Zitaten aus meiner Rede vom letzten Jahr, weil ich sie für weiterhin zentral halte:
1. „Freiburger Bürgerinnen und Bürger bewiesen und beweisen durch die Jahrhunderte eine bestimmte Art von Eigensinn im wahrsten Sinne des Wortes, immer war das Einsprechen und Mitreden der Bürgerschaft besonders wichtig für die gesellschaftlichen Entwicklungen und für die Politik der Stadt“.
Vielleicht stehen wir ja wieder vor einer solchen Situation………wer weiß?
2. „Ohne Kunst und Kultur wird die Stadt nicht erblühen, sondern trotz gepriesener Entwicklung und Preisverleihungen in den Bereichen Umwelt, Ökologie, solarer Forschung und Nachhaltigkeit verwelken wie eine Primel in der Wüstensonne“.
Wir sind es einfach leid, dass die Stadtspitze alle kulturellen Ansätze jenseits des Mainstreams blockiert oder schon gar nicht auf die Tagesordnung kommen lässt. Da werden wir weiter bohren und dagegen vorgehen.
An die
Intendantin
des Theaters Freiburg
Frau Barbara Mundel
Stadttheater
OFFENER BRIEF
Sehr geehrte Frau Mundel,
die Umbaumaßnahmen des Theaters, die 2014 in die letzte und größte Runde gehen, sind nötig und von uns allen gewünscht. Auch die damit verbundene Umbaumaßnahme der Theaterpassage und die beabsichtigte Zusammenlegung der beiden Passagenteile und des Foyers für das kleine Haus und das Kammertheater sind sinnvolle und überfällige Maßnahmen, die Geld kosten und die endlich dem wichtigen Zugangsbereich ein neues adäquates Gesicht verpassen sollen. Dennoch möchte ich bei den Plänen für eine neue Passage, die jüngst im Theaterausschuss vorgestellt wurden, vor übereilten neuen Konzepten warnen und Ihnen die Jackson Pollock Bar als bewährte Bar, aber auch als Theorieinstallation in Erinnerung rufen.
Rede zum Grundsatzbeschluss einer Produktions- und Spielstätte der Freien Theaterszene in der Haslacher Straße
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
Im Amtsblatt vom Juni konnte man im Beitrag der UL unter der Überschrift „Freier Theaterraum als Stadtentwicklungsmaßnahme u.a. lesen:
„…Dieses Kreativgelände erweitert sich ständig entlang der Haslacher Straße. Und zusammen mit dem Kunst & Gewerbehof und dem E-Werk jenseits der Dreisam, entsteht so eine neue Kulturmeile, die Kultur und Kunst im Westen der Stadt verankert. So gesehen ist die Errichtung des neuen Kulturgebäudes als freies Theater-und Probezentrum eine Entwicklungsmaßnahme für die ganze Stadt. Ende Juni kommt es zu einer denkwürdigen Gemeinderatssitzung. Eine interfraktionelle Allianz ohne die Grünen, die schon zuvor die Kunstkommission erfolgreich durchgesetzt hat, hat nun den Grundsatzbeschluss für ein solches Theaterhaus beantragt. Die Eröffnung soll Anfang 2015 sein; also braucht es deinen deutlichen Beschluss, der sich auch vor den finanziellen Folgen nicht wegducken kann…“
Und genau das tun wir jetzt, meine Damen und Herren, es ist ein denkwürdiger Tag für die Freie Theater- und Tanzszene, es ist aber auch ein denkwürdiger Tag für die politische Kultur in Freiburg.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
was sich heute ereignet, kommt einem kleinen tektonischen Erdbeben in der Freiburger Kulturpolitik gleich. Man könnte sagen, die Einsicht in die Notwendigkeit hat die Mehrheit des Freiburger Gemeinderats zusammenkommen lassen, um die Wiedereinsetzung einer Kunstkommission zu beschließen. Das ist kein normaler Vorgang. War noch in der Kulturausschusssitzung nichts von diesem Aufbruch zu vernehmen, machte sich in der Hauptausschusssitzung dann schon mehr ein Grummeln breit, man war nicht zufrieden, wie die Verwaltungsspitze und Teile des Gemeinderats mit der Jahrzehnte alten Diskussion um die Anbringung des St .Martin-Motives am Martinstor umgingen. Zu schnoddrig, zu wurstig, das lässt nichts Gutes vorausahnen in die Zukunft, wie der Umgang mit Kunst, vor allem mit öffentlicher Kunst sich gestalten wird.
Gemeinderatssitzung 16. April 2013
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine lieben Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Zuhörerschaft,
Gertraude Ils feiert heute ihren 104. Geburtstag. Von dieser Stelle aus die herzlichsten Glückwünsche an die ‚Grande Dame der Kultur‘!
Ja, meine Damen und Herren, die Kanzlerin selbst hat sich jetzt für die Kulturhauptstadtbewerbung von Freiburg im schönen Breisgau ausgesprochen! Wie das passieren konnte, darüber streiten sich jetzt die Insider …….
So steht es jedenfalls in der neusten Novelle „Fessenheim“ von Jürgen Lodemann, dem Freiburger Autor mit Antiatomwurzeln, und damit entwickelt Lodemann ja vielleicht seherische Fähigkeiten in die Zukunft. Wir jedenfalls bleiben am Thema Kulturhauptstadt dran!
Gemeinderatsitzung Stadt Freiburg am 12.03.2013
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen,
es gibt wenige Gelegenheiten über das Theater in Freiburg ausführlich mit 4 Vorlagen zu diskutieren, ein solcher Moment ist jetzt gekommen. Es ist die Stunde des Theaters im Gemeinderat. Oder ist es die Stunde des Gemeinderats als Theater, oder ist es die Gemeinderatstheaterstunde? Genau genommen sind wir ein Teil der ganzen Stadt, die im idealen Fall Theater ist, also sind wir ein Teil des städtischen Theaterraumes. Dazu sagt Christoph Schlingensief, der große Theaterutopist und Raumgestalter, der leider viel zu früh gestorben ist: „Für mich war Theater im besten Fall ein Studiogelände, das direkt in die Realität überging. Dazu musste man aber das Theater verlassen, und das habe ich ausgesprochen gerne gemacht. Im Theater denken doch alle, sie würden uns ein Bild zeigen. Ich hab‘ hingegen immer gedacht: Wir stehen doch alle selbst im Bild. Und vor allem: Wer hat das Bild gemalt?“
Tja, meine Damen und Herren, und damit stehen wir schon direkt im Mittelpunkt der herrschenden Auseinandersetzung um das Theater in Deutschland und seiner Legitimation. Wie soll das Theater der Zukunft aussehen, was passiert mit der deutschen Theaterlandschaft und passt das Theater noch in unsere durchdigitalisierte Welt? Dazu hat das Stadttheater Freiburg in den letzten sechs Jahren Erstaunliches geleistet und versucht, konkrete Antworten zu geben. In welcher Zukunft wollen wir leben als Heart/Art of the City. Theater als Zukunftslabor für eine Gesellschaft von Morgen, das wandelbar mit neuen Formaten, durchlässig und flexibel, hinterfragend und partizipativ auf die neuen gesellschaftlichen Veränderungen reagiert und damit im Idealfall für die Entwicklungen einer Stadtgemeinschaft den Ton angibt. Ich sagte im Idealfall. Dazu sagt Markus Heinzelmann, der Leiter des Theaterhauses Jena über seine Vision 2021: „Das Theater ist Netzwerker und Teil des künstlerischen, gesellschaftlichen und sozialen Netzwerkes der Stadt. Es versteht den kompletten Stadtraum als seine Bühne und seine Bewohner als potentielle Teilnehmer an einem kreativen, diskursiven Prozess für die Umsetzung neuer Ideen für die Stadt“.
Gemeinderatsitzung 19.02.2013
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Sportbürgermeister,
meine verehrten Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde des Eissports,
die Badische Zeitung übertitelte am 24. Januar gekonnt, „auf in eine neue Eiszeit!“ Das ist durchaus doppeldeutig, denn nicht für jeden ist die Eiszeit eine gute Vorstellung. Davon später mehr!
Ich gebe zu, ich bin kein Eissportfan und war zuletzt als Kind auf dem Eis und dann nie wieder!
Ich habe mir unlängst das frostige Vergnügen gegönnt und saß auf einer kalten Plastikschale, um dem wilden Treiben der Mannschaften auf dem Eis Life zuzusehen. Ich saß allerdings nicht lange. Ich wollte vor Ort einen Gesamteindruck bekommen und ich kann es vorwegnehmen, es spricht vieles für eine Verlagerung des Standortes. Das Trommeln der Fans und die lautstarke Unterstützung sind sicher nicht jedermanns Geschmack als Untermalung beim nächtlichen Fernseh-Tatort in den nächsten umliegenden Wohnzimmern. Und diese Nachbarschaft geht bereits schon in die 2. Generation.
Gemeinderatsitzung 19.02.2013
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Freiburg ist klar eine anastrophale Stadt, andere sind katastrophal“, diese Feststellung trifft der Künstler und Performer Georg Winter, Hauptakteur der aktuellen Ausstellung „Lichtung im Forst“ im Museum für Neue Kunst in einem Interview mit dem Stadtmagazin Chilli, und erklärt dann anschließend, „ die Anastrophe ist zwar eine Entwicklung ins Positive, die aber auch nicht ohne Tücken ist“.
Atai Keller anlässlich des Jahresauftaktes der UL am 30. Januar 2013
Weinschlösschen – Freiburg
Sehr geehrte versammelte Gäste, liebe Freundinnen und Freunde,
Walter Krögner hat es am letzten Sonntag beim Neujahrsempfang der SPD geschafft, die Anwesenden eine halbe Stunde lang zu begrüßen. Damit war der Freiburger Teil der Veranstaltung dann auch schon wieder beendet. Ich empfand das als eine interessante Variante der lokalpolitischen Rück- oder Vorschau einer Fraktion.
Wir machen das etwas anders:
Auch wenn der Oberbürgermeister in seiner Neujahrsrede nur vom Stadttheater und dem Augustinermuseum als Kulturgüter gesprochen hat und damit auf die zeitliche und inhaltliche Ebene von 1910 geraten ist, wo nämlich der Theaterbau am heutigen Standort entstanden ist, möchte ich gerne in die heutige Zeit weisen und daran erinnern, dass Freiburg nur als Stadt so interessant und beliebt ist, weil Kunst und Kultur in größter Vielfalt hier gewachsen und vorhanden sind in einzigartiger Weise und die Bürgerinnen und Bürger entsprechend Wert darauf legen.
Freiburger Bürgerinnen und Bürger bewiesen durch die Jahrhunderte eine bestimmte Art von Eigen-Sinn im wahrsten Sinne des Wortes, ob es nun der Bau des Freiburger Münsters im 12. Jhd. und 13. Jhd. war, oder die Vertreibung der Grafen von Freiburg, ob es die Gründung der Beurbarungs-Gesellschaften als erste genossenschaftliche Gründungen im 18 Jhd. oder die Lesegesellschaften der 48. Revolution in der Harmonie waren, oder die Turmbau-Ära unter dem Oberbürgermeister Winterer mit der selbsternannten „schönsten Stadt Deutschlands“.
Lieber Paul, liebe Renate, liebe Familie Bert, sehr geehrter Herr Bürgermeister Haag,
liebe Geburtstagsgäste aus den verschiedenen Stationen des Jubilars,
die Badische Zeitung vom Mai 2009 zitiert in einem Artikel über 60 Jahre Lorettobad den damaligen Schüler des Melanchtonstiftes an der Mercystraße Paul Bert mit den Worten: „der Badeeintritt kostete im Jahre 1949 ganze 20 Pfennig, dafür hätte man auch zwei Bollen Eis bekommen“. Paul Bert ist seiner Umgebung treu geblieben. Auch heute geht er noch regelmäßig ins Lorettobad. Treue und Bodenhaftung sind Eigenschaften der Bert‘schen Mentalität, das Erhalten alter historischer Bezüge, Traditionen und Bausubstanzen ebenso. So haben sich mein Vater als Kreisdenkmalpfleger und Paul Bert als Stadtplaner in den 60er Jahren in den Phasen des Freiburger Wiederaufbaus und der Stadterneuerung kennengelernt, beim Ringen um den Wiederaufbau der Deutschordenskommende in der Salzstraße oder um den Erhalt des Schalenturms als einen der Freiburger Stadttürme auf dem Gelände des heutigen Solitärs, den nur noch wenige kennen werden, oder beim Aufbau der Konvikt- und der Grünwälderstraße. So war es mir persönlich eine besondere Freude mit dem Stadtplanungsmann, der immer in Sandalen auf dem Fahrrad an unserem Hause vorbeifuhr, eine Liste gründen zu dürfen.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen,
Es muss schon was dran sein, wenn der erste Bürgermeister Otto Neideck einen handfesten Streit mit der FWTM und ihrem Geschäftsführer Bernd Dallmann vom Zaune bricht, der zuletzt öffentlich über Presseerklärungen ausgetragen wurde. Da wird nun eine 12 Jahre alte Drucksache des Kulturausschusses der Stadt bemüht, in der wahrhaftig unter dem Stichwort „Veranstaltungsorganisation“ von einer neuen bis zu siebenköpfigen Veranstaltungsabteilung gesprochen wird, die wegen Unstimmigkeiten und Kompetenzverwirrung zwischen Kulturamt und damals noch FWT bei der Planung der Vorderösterreichausstellung im Jahre 2000 eingerichtet werden sollte. Jetzt frage ich mich, was hat eine Vorderösterreichausstellung mit Public Viewing, einer zentralen Abi-Fete, einem Schlossbergfest oder gar einem 1. Maifest auf der Wilhemstraße zu tun?