Wie wird sie gelobt, die Robert-Bosch-Stiftung wegen ihres finanziellen und planerischen Engagements für den Erhalt und Umbau der ehemaligen Kartaus in ein internationales Schulareal (UWC) – für die Lehrerhäuser schon weniger, die in der Landschaft stehen wie verlorene Legosteine. Nicht erst jetzt kommen Schatten auf: Es liegt der Verdacht nahe, dass bereits beim Kauf des Klosterareals intern bei der Robert-Bosch-Stiftung klar war, dass der historisch zum Ensemble gehörende Meierhof nicht erhalten werden soll.

Meierhof - Kartaus

Der Meierhof: Teilweise einsturzgefährdet. Was aus ihm wird, ist offen.
Foto: Ingo Schneider

Nach dem Auszug der letzten Mieter/ innen vor drei Jahren hat sich dementsprechend niemand um die Erhaltung der alten Substanz gekümmert, es wurde einfach nichts getan. Nun hat jüngst der Architekt der Stiftung(!) ein Gutachten vorgestellt, wonach die Substanz zu marode und der Erhalt zu kostspielig ist, – und dementsprechend hat die Denkmalbehörde ihr O.k. zu einem möglichen Abriss gegeben. Diesen Vorgang kennen wir in Freiburg.

Wir akzeptieren diese einseitige Begutachtung nicht. Wir fordern die Erstellung eines unabhängigen Gutachtens und den Erhalt des einmaligen Meierhofs als bauliches Dokument der gesamten Klosteranlage. Der Meierhof (18. Jh.) könnte der Stiftung gut als Tagungsort dienen! Die Stadt bezuschusst den Schulbetrieb mit 50000 Euro, die Robert-Bosch-Stiftung soll hier ihrer Verantwortung für Freiburgs Historie gerecht werden! Aktuell gibt es Neuigkeiten: Stadt und die Stiftung lassen sich auf ein weiteres Gutachten ein! Die Proteste und Leserbriefe hatten einen gewissen Erfolg. Hoffnung kommt auf!

Atai Keller
Stadtrat in der UL für die Kulturliste Freiburg – kult