Was bedeutet Kreativwirtschaft?
Der Begriff ist noch relativ neu, seit etwa 2008 gibt es politische Beschreibungen und Definitionen wie diejenige der bundesdeutschen Wirtschaftsministerkonferenz, wonach mit Kreativunternehmen die gemeint sind, „welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen“. An anderer Stelle hat man elf Teilmärkte definiert: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt und Pressemarkt unter dem Begriff „Kulturwirtschaft“ sowie den Werbemarkt und die Software/Games-Industrie als „Kreativbranchen“. Es geht also um Dinge, die längst existieren, aber aufgrund gestiegener politischer und wirtschaftlicher Bedeutung verändert in den Blick rücken. Denn in der Tat betrug die Bruttowertschöpfung der Kreativwirtschaft in Deutschland 2013 ca. 65 Mrd. Euro. Das sind die Dimensionen der großen Industrien wie Chemie und Automobilproduktion oder der Energieversorger. Natürlich gibt es solche „Cultural Industries“ zu Genüge auch in Freiburg, aber ein entsprechendes Selbstverständnis oder eine Debatte über die Potentiale der Kreativwirtschaft setzte erst zögerlich ein.
Kürzlich hat die FWTM (Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH) den Gemeinderat über den Sachstand informiert (29.04.2020). In Freiburg wurden 6.600 Erwerbstätige in diesem Sektor ermittelt; in der Wirtschaftsregion Freiburg entfällt rd. 1,1 Mrd. Euro Umsatz auf die KKW. Der Standort Lokhalle (ehem. Güterbahnhofgelände) lebt von Start-ups, Freelancern und Community-Events.
Hier wie überhaupt bleiben Kunst und Kultur eher an den Rand gedrängt oder ganz außen vor. Optionen, etwa für Proberäume und Ateliers, könnten sich aber im #schildackerquartier ergeben.