Erweiterter Amtsblattartikel (13.8.21) von Gemeinderat Atai Keller zu:
Lycee Turenne, Stadthalle, Haus zum Herzog, Karlskaserne, Augustinermuseum
1. Der Gemeinderat war jüngst verwundert und größtenteils positiv überrascht über die angekündigte Prüfung der räumlichen Rochade von BG und DFG mit dem Lycee Turenne, die von OB Martin Horn mit der neuen Schulbürgermeisterin erarbeitet wurde und offensichtlich bei der Leitung beider Schulen gut ankommt. Ist das nun die Lösung des Gordischen Schul-Knotens im Freiburger Osten? Gelingt das Vorhaben in diesen zugegeben finanziell schwierigen Zeiten ist der spitzfindigen Stadtverwaltung an diesem Punkt ein grosser Coup gelungen. Wir haben aber noch jede Menge Fragen dazu!
2. Anders bei der Stadthalle: Eine jüngst von unserer Fraktionsgemeinschaft gestellte Anfrage an die Stadtspitze wurde kryptisch beantwortet. Wir sollten eher abwarten, ja, man sei im Gespräch und es würde sich eine Lösung anbahnen, mit der die Stadt und die Stadtgemeinschaft dann sehr zufrieden sein könnten und ein großer Saal würde dabei sein. Die Kultur bekäme auch ihren Platz. Näheres würde die Stadtspitze dann im Spätherbst verkünden. Gerüchteweise soll nun doch das Land BW mit der Uni und der Musikhochschule an einem multifunktionalen Konzept basteln……………
3. Das Haus zum Herzog (Salzstraße 14), eines der geschichtsträchtigsten Häuser Freiburgs mit barocken Deckengemälden, hat bis jetzt das Stadtarchiv beherbergt. Spätestens im März des nächsten Jahres wird der Umzug des Stadtarchivs in den 2. Bauabschnitt des Kopfbaus an der neuen Messe stattfinden. Ein Verkauf des Hauses wurde mit 4-6 Mil. Einnahmen veranschlagt und zur Finanzierung des Kopfbaues eingestellt. Daran hat auch der letzte Haushalt nichts geändert. OB Martin Horn hatte bei Amtsantritt eine Rücknahme des Verkaufs dieses einmaligen baulichen Denkmals in Aussicht gestellt. Jetzt hat er seine Aussage relativiert. Vielleicht eine Stiftung sei interessiert, die Verwendung müsse gut überlegt sein. Wir wünschen der Stadtspitze ein gutes Verhandlungsgeschick, damit das Haus weiterhin am besten öffentlich genutzt werden kann. Das Gebäude sollten sich möglichst viele Freiburger/innen jetzt noch ansehen! Es könnte zum „Haus der Bürgerschaft“ werden!
4. 10 Mil. Euro für den Verkauf der Karlskaserne am Siegesdenkmal waren und sind für die Finanzierung des neuen Rathaus/2.Teil vorgesehen. Das wurde noch unter dem alten OB Salomon vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Jetzt hat die Stadtverwaltung eine Erbpacht-Lösung ins Spiel gebracht. Damit könnte sie weiter die Einfluss auf die zukünftige Nutzung haben. Der aktuelle Gemeinderat sieht einen Verkauf kritisch! Vorschlag: Ein Atelierhaus mit städtischer Galerie an diesem prominenten Ort wäre ein deutliches Zeichen für die Kulturstadt. Die Debatte ist eröffnet. Ein Konflikt ist vorprogrammiert, oder?
5. Stadt und Stararchitekt Christoph Mäckler gehen getrennte Wege in beidseitigen Einvernehmen, wie beide Seiten jüngst erklären. Eigentlich ein Armutszeugnis nach so vielen Jahren der Zusammenarbeit. Die Sanierung des Vorzeigemuseums ging und geht entschieden zu lange. Dafür gibt es triftige Gründe, die aber nicht unbedingt bei der Stadt oder beim Architekten zu suchen sind. Die immanenten Schäden, die durch die Sanierung des alten Klosterbaus zutage traten, machen das Projekt zu einer nie geglaubten Dauerbaustelle. Der Rückhalt des Museumsausbaus im Gemeinderat schwindet immer mehr. Mangels Alternative muss aber daran festgehalten werden und die Planungen müssen möglichst unkompliziert zu einem Ende kommen. Es soll schließlich das führende Museum der Kunstgeschichte und Geschichte der Stadt und des Oberheins werden und ein touristischer Magnet. Durch das immer größer werdende finanzielle Engagement der Stadt werden andere anstehenden kulturellen Grossprojekte leider bis auf weiteres verhindert. Da ist es vielleicht besser, die Stadt bringt den dritten Bauabschnitt und die Sanierungsmaßnahmen mit ihren eigenen Kräften zuende und der Architekt Christoph Mäckler, der viele wichtigen Planungen im Projekt angestoßen und entwickelt hat, muss die aktuellen Baumaßnahmen nicht mehr verantworten.
Atai Keller