20 Jahre Engagement und Erneuerung bei der Kulturliste Freiburg

Atai Kellers Begrüßungsansprache zur Listenaufstellung in der Wodanhalle, 20.02.2024

Liebe Anhängerschaft der Kulturliste Freiburg, liebe Freundinnen und Freunde,

mein Part ist die Begrüßung, und ich möchte hiermit daran erinnern, dass wir im Juni 2024 auch unser 20-jähriges Listenjubiläum feiern können. In welcher Form und wann genau, werden wir noch näher festlegen. Ferner möchte ich daran erinnern, dass uns im Laufe der vielen Jahre einige Mitglieder verlassen haben – zuletzt unser langjähriger Freund und Syndikus Wolfgang Daun und erst vor wenigen Tagen unser ehemaliger Schatzmeister der ersten Jahre, Michael Kluge.

Foto: Markus Schillberg

Wer hätte noch vor einem halben Jahr gedacht, dass wir heute eine Liste präsentieren können, die bunt, heterogen, jünger und in verschiedensten Bereichen unserer Stadtgesellschaft kompetent aufgestellt ist? Das ist einerseits der guten und kontinuierlichen Arbeit der Kulturliste und andererseits auch ganz speziell euch zu verdanken, die ihr zum Teil auf uns zugekommen seid und eure Mitarbeit angeboten habt. Würde ich heute eine staatsmännische Rede halten, würde ich von Kontinuität durch Wandel sprechen oder von Aufbruch durch Erneuerung. Etwas tiefer gehängt, aber nicht minder bedeutsam, ja sogar blumig sage ich jetzt: Die Kulturliste hat die Zeichen der Zeit erkannt und beginnt eine Häutung, an deren Ende ein neuer Schmetterling entschlüpfen kann. Aus einer guten Mischung von Erfahrenheit und neuer Inspiration soll eine kulturpolitische Kraft entstehen, die Kultur in den gesellschaftlichen Zusammenhang stellt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt propagiert, die Kultur als Querschnittsaufgabe versteht, die Kunst in ihrer kreativen Freiheit verteidigt und allen rechtsextremen Tendenzen eine deutliche rote Karte zeigt. Eine Besonderheit der Kulturliste war und ist schon immer gewesen, dass sie sich ausnahmslos um alle Bereiche der Kunst und Kultur kümmert – von der Kulturstraßenbahn bis zum Stadtarchiv. Und die heutige Zusammensetzung der Listenmitglieder ist ein Abbild davon. Ich will jetzt die Bereiche nicht alle aufzählen, aber die kurzen Selbstdarstellungen werden uns die verschiedensten Geschichten erzählen.

Foto: Markus Schillberg

Aktuell ist die Kulturliste eine 5-jährige Kooperation mit der SPD eingegangen, nach 15 Jahren mit der UL³ – Fraktion Unabhängige Listen. Am 9. Juni werden die Karten neu gemischt. Der 9. Juni wird für Freiburg ein wichtiges Datum sein. Es entscheidet sich nicht nur die Zusammensetzung des Gemeinderats, sondern auch die zukünftige Verteilung der Bürgermeisterposten. Es entscheidet sich auch, ob der progressive Stadtrat weiterhin eine knappe Mehrheit haben wird; ja, selbst die nächste OB-Wahl wird vom Ausgang der Gemeinderatswahl beeinflusst.

Die Kulturliste will auf jeden Fall ihre alte Stärke von zwei Sitzen wieder erreichen; das hatte das letzte Mal nicht mehr geklappt. So müssen wir unsere ganze Kraft in einen ideenreichen, kreativen und lustvollen Wahlkampf legen, den wir nur gemeinsam bestehen können. Die ersten Plätze haben zwar eine besondere Verantwortung, aber eigentlich sind alle Kandidatinnen und Kandidaten aufgerufen, für die Liste zu brennen und die inhaltliche und praktische Arbeit zu unterstützen. Nach einer kurzen Verschnaufpause wird also dann das Wahlprogramm gezimmert und in einer weiteren späteren Versammlung präsentiert. Auch hier ist Mitarbeit gefragt. Unser Wahlkampfbudget ist sehr begrenzt; die Maßnahmen müssen alle abgewogen werden. Dennoch glaube ich, dass wir gut und vor allem kreativ und mit Spaß im Wahlkampfjungel vertreten sein werden.

Foto: Markus Schillberg

Jetzt wünsche ich uns erst einmal eine gute und erfolgreiche Listenaufstellung im Sinne eines harmonischen Miteinanders.
(Atai Keller, Listenaufstellung der Kulturliste Freiburg zur Kommunalwahl 2024, Wodanhalle auf dem Ganter Brauereigelände, 20.02.2024)