Die Situation ist aber ebenso auch eine Herausforderung für die gesamte Stadtverwaltung, für Kultur und Bau, die jetzt offensichtlich gemeinsam mit der Theaterleitung an einem Tisch sitzen, um die möglichst geeignetsten Räumlichkeiten zu finden, die für das Theater als Ersatzspielstätten infrage kommen. Und da muss genau abgewogen werden, wie ein reibungsloser Übergang des Spielbetriebes vom Theater in die Ersatzspielstätten zu gewährleisten ist, wie Funktionsräume abzubilden sind und wie sich auch der Zuschauer dort dann möglichst wohl fühlen kann. Ob das nun mit den über das Vorziehen der Umbaumaßnahmen eingesparten circa 200.000.- Euro zu bewerkstelligen ist, wird man sehen. Dazu möchte ich anmerken, dass diese Ersatzspielstätten vielleicht auch teurer werden könnten, und ich möchte die Arbeitsgruppe ermuntern, neben Finanzierbarkeit auch räumliche Qualität, Ambiente, Verkehrslogistik des Ersatzbaus im Auge zu behalten. Die LOKHALLE mit ihrem einmaligen Flair der Gründerzeit und ihrer immensen Größe und das weitläufige GANTERGELÄNDE sind da sicher die besten Möglichkeiten, die es genau zu prüfen gilt.
Nicht zuletzt sollte es auch um eine gewisse Nachhaltigkeit der Ersatzspielstätte gehen, die sich darin ausdrücken könnte, dass nach Auszug des Theaters diese Räume auch weiterhin als Theater und Tanzräume zu benutzen sind, nicht zuletzt hat die Freie Theater- und TanzSzene ihren Wunsch geäußert, dass sie nach Auszug des Theaters im Herbst 2014 diese Räume als Theater und Produktionszentrum nutzen könnte. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Stadttheater auf diesem Weg die Freie Szene in ihren Raumwünschen unterstützt hätte. So ist  Deutschlands größtes Freies Theaterzentrum die Kampnagel Fabrik Hamburg entstanden, als die Freie Szene vor vielen Jahren diese Räume vom Schauspielhaus übernommen hat. Das Konzept des Theaters Freiburg ist mehr denn je auf eine Kooperation mit den freien Kräften in der Stadt angelegt, das wäre doch eine gelungene Hilfestellung. So bitte ich den Kulturbürgermeister, dass er zu gegebener Zeit vom Stand der Ersatzstättenfindung unterrichtet mit mehreren Alternativen, entweder in Form eines Fraktionsgespräches oder – wie in der Vorlage angedeutet –  in Form einer Sondersitzung des Theaterauschusses.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass wir uns jetzt schon auf die Eröffnung des Stadttheaters im Herbst 2014 freuen, dann mit den abgeschlossenen Baumaßnahmen in neuem technischen Gewand, mit neuen Zielvereinbarungen für das Theater und einer Leitung, die weiter die Geschicke des Theaters in die sichere Hand nimmt.

Atai Keller