In der Coronapandemie entstanden in Freiburg im Jahr 2020 bis 2022 eine Reihe neuer Festivals, welche durch Förderprogramme von Kommune und Land (z.B. “Kunst trotz Abstand”) ermöglicht wurden. Jetzt, wo diese Mittel auslaufen, müssen die Festivals um Zuschüsse und institutionelle Förderung bitten, um weiterhin stattfinden zu können.

Foto: Markus Schillberg

KULT hat nun zusammen mit der CDU und weiteren Fraktionen des Gemeinderates eine Debatte angestoßen, wie diese neue Festivallandschaft für die Zukunft besser aufgestellt werden kann. Nach einer gemeinsamen Anfrage an die Stadtverwaltung werden nun Vorschläge erarbeitet, wie eine zentrale Festivalkoordination die Freiburger Kulturlandschaft stärken kann. Kulturliste-Stadtrat Atai Keller wirft die Frage auf: „Wollen wir zum Beispiel eine Art zentral gesteuerten Kultursommer? Ist es überhaupt sinnvoll, Teile der bestehenden Festivals wieder aufzulösen?”

Ziel muss die Stärkung einer Festivallandschaft sein, die sich nach Corona erfreulich ausdifferenziert hat. Es gilt zu prüfen, welche Maßnahmen hierfür geeignet erscheinen, um diese neuen Formate erfolgreich zu etablieren. Eine zentrale Koordination, wann die Festivals stattfinden sollen, ohne sich in die Quere zu kommen, sowie eine bessere Übersicht des Angebotes sind gefordert. Zusätzliche Entlastung für die kleineren Vereine könnte über eine zentrale Steuerung und Planung erfolgen – etwa beim Stellen der zahlreichen erforderlichen Anträge und Genehmigungen. Eine gemeinsame Nutzung von Veranstaltungsinfrastruktur wäre im Sinne der Nachhaltigkeit und würde anfallende Kosten erheblich senken. So erscheint eine verbundene Nutzung von Infrastruktur z.B. im Eschholzpark sinnvoll, welcher sich als zentral gelegener Standort für Open-Air-Vorhaben bewährt hat. Die Vereine hätten so wiederum mehr Zeit, sich auf die jeweilige Programmgestaltung zu konzentrieren.

Der Fördertopf Kultursommer hat sich als Innovationsmotor für neue Festival-Formate bewährt und soll in abgewandelter Form erhalten bleiben. Mit den bereits etablierten Festivals sollen engere Abstimmungen stattfinden. Diese sollen ihre Selbstständigkeit beibehalten. Im Mai wird es eine Debatte im Kulturausschuss des Gemeinderats geben. Die Verwaltung wird dazu eine Vorlage erarbeiten. Hier ist die letzte Gelegenheit, haushaltsrelevante Vorschläge für 2024 zu machen.